Thursday, May 16, 2013

The Habermas/Streeck debate on democracy & Europe

In "Die Zeit" (May 16, 2013), Thomas Assheuer writes on the debate between Jürgen Habermas and Wolfgang Streeck on democracy and Europe:

"Das böse Spiel"
[Update: now available online]

Excerpts
"In der Zeitschrift Blätter für deutsche und internationale Politik liefern sich der Philosoph Jürgen Habermas und der Soziologe Wolfgang Streeck einen Schlagabtausch (Heft 4 und 5/13), der den Leser mit glasklaren Alternativen konfrontiert: Habermas will das Projekt Europa fortführen und fordert seine "Vertiefung", weil ohne eine starke Gemeinschaft die kleinen Boote der nationalen Demokratie im Meer der Globalisierung untergehen müssten. Für Streeck, der seine Haltung in seinem Buch Gekaufte Zeit (Suhrkamp Verlag) ausführlich begründet, ist es genau umgekehrt. Er möchte lieber heute als morgen aus dem Euro aussteigen und das "frivole Experiment" am offenen Herzen der "Staatsvölker" beenden. Europa werde die Demokratie nicht retten, sondern abschaffen. "Die Demokratie, wie wir sie kennen, ist auf dem Weg, vom Kapitalismus abgetrennt und um seinetwillen auf eine Kombination von Rechtsstaat und öffentlicher Unterhaltung reduziert zu werden." [.....]

"Habermas wittert bei Streeck einen linken Kommunitarismus, den er mit den europaischen Linksparteien teile. Doch diese seien drauf und dran, ihren "historischen Fehler aus dem Jahre 1914 zu wiederholen". Anstatt offensiv für Europa zu streiten, knickten sie "aus Furcht vor der rechtspopulistischen Mitte ein". In Deutschland bestärke eine "unsäglich merkelfromme Medienlandschaft" alle darin, "das heisse Eisen der Europapolitik" nicht anzufassen und Angela Merkels "clever-boses Spiel" aus Beschweigen und "Dethematisierung" mitzuspielen. Habermas setzt auf Polarisierung, wobei sich alle Seiten allerdings eingestehen sollten, dass es "weder risikolose noch kostenlose Alternativen gibt". Deshalb sei der neuen Partei Alternative für Deutschland Erfolg zu wünschen. "Ich hoffe, dass es ihr gelingt, die anderen Parteien zu nötigen, ihre europapolitischen Tarnkappen abzustreifen" – und sich zu entscheiden. Denn es gebe nur ein Land, das die "institutionelle Vertiefung der EU" vorantreiben könne: Deutschland.

See my post on Jürgen Habermas's article in Blätter für deutsche und internationale Politik no. 5/2013 here.

See also Arno Widmann’s report in ”Frankfurter Rundschau”.


Update:

Thomas Meyer's article on the Habermas/Streeck controversy in "Frankfurter Hefte" no. 7/8, 2013.

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